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Darsteller

ZARAH LÖWENTHAL (Rolle: Leila):

Leila (Zarah Löwenthal)


E-Mail an Leila/Zarah schreiben: leila@fuerdenunbekanntenhund.com


Rollenprofil

Sie fährt Motorrad, sie war auf Wanderschaft als Steinmetzin, sie war mal in Festus verliebt, sie hört Musik gern laut und sie liebt die Motorradclub-Treffen und die Jungs auf den Treffen. Mit einem von ihnen ist sie zusammen, dem Lemmy.
Ein Hauch 70er-Jahre Style umweht die Leila: Etwas Cajal um die Augen, enge Lederhosen, Motörhead-T-Shirt. Wenn sie auf der Tanzfläche steht, dann fliegen die Haare und der Schweiss läuft in Strömen.
Ihr Sprache ist herzlich-robust, ihre Zeit auf der Walz und im Motorradclub haben ihren Ton geprägt. Ein paar Jahre älter als die 24, die sie wirklich ist, wirkt sie dann.
Sie ist Kumpel genug, um mit den Motorradjungs locker ein Bier zu kippen und Frau genug, um zu wissen, was man mit einem "sexy Outfit" erreichen kann.
Das neben "heiss", "selbstbewusst", "wild" und "Rockerbraut" noch ein anderes Wort zu ihr passt, merken ausser Festus ganz wenige: "Weisheit".


Biografie

1983 in Berlin geboren, wächst Zarah Löwenthal mit ihren drei Geschwistern in einem unkonventionellen, den Erziehungsidealen der 68er-Generation verpflichteten Elternhaus auf. Toleranz und Kreativität werden dort gross geschrieben. Schon während ihrer Schulzeit beginnt Zarah sich für Punk-Musik und Schauspielerei zu interessieren. Mehrere Jahre arbeitet sie ehrenamtlich in einem sebstverwalteten Jugendzentrum in Schöneberg und spielt nebenher im Schultheater.
Nach Ihrem Abitur 2003 beginnt sie ein Publizistik-Studium an der Freien Universität Berlin mit den Nebenfächern Germanistik und Niederlandistik.
2005 wird sie von den Regisseuren des Kinofilms „Für den unbekannten Hund“ im Schöneberger Jugendzentrum zu einer Stehgreif-Probe für die weibliche Hauptrolle, die „Rockerbraut“ LEILA, gebeten. Sie überzeugt durch ihr unverkrampftes, ebenso charmantes wie glaubwürdiges Spiel.
Mehrere Castings und Proben folgen. Zuletzt setzt sie sich gegen weitere 50 Leila-Kandidatinnen durch.
Nach dem Dreh des Kinofilms „Für den unbekannten Hund“ 2005/2006 führt Zarah ihr Studium fort und nimmt zusätzlich privaten Schauspielunterricht in Berlin. „Ich freue mich schon auf neue Erfahrungen und neue Rollen“ sagt sie und fügt lächelnd hinzu „Und mein Studium bring´ich ordentlich zu Ende...wie Christiane Paul.“ 

Interview von Thomas Schultze (Blickpunkt Film) mit Zarah Löwenthal

Der Legende nach sind Sie von den Regisseuren in einem Punkladen in Berlin entdeckt worden.

Zarah Löwenthal: Das stimmt. Offiziell ist es ein selbst verwaltetes Jugendzentrum, das ich selbst besucht habe, seitdem ich 13 Jahre alt bin.
Ich habe da mit einer guten Freundin meine erste Nacht durchgemacht, nachdem wir unseren Eltern erzählt hatten, wir würden jeweils bei der anderen schlafen – wie das halt so ist bei Kids. Aber wir wurden da ganz freundlich aufgenommen und sind immer wieder gekommen. Von da an habe ich da auch ehrenamtlich gearbeitet, immerhin bis vor eineinhalb Jahren. Und dort wurde ich von Benjamin Reding angesprochen, ob ich in einem Film mitspielen wollte. Das klang natürlich spannend. Ein paar Minuten davor hatte mich nämlich ein Freund darauf hingewiesen, dass er einer der Regisseure von OI! WARNING sei. Das fand ich natürlich toll: OI! WARNING ist ein Film, den man in unserer Szene auf jeden Fall gesehen hat. Und so habe ich das Angebot auch gleich ernst genommen. Ich war ganz schön aus dem Häuschen.

Wie ging es dann weiter? Waren Sie unsicher, weil Sie noch über wenig schauspielerische Erfahrung verfügten?

Zarah Löwenthal: In der Schule war ich in der Theater AG. Außerdem hatte ich in einem Filmprojekt eines Freundes eine kleine Rolle gespielt. Aber ich war einfach neugierig, was da passieren würde. Das zog sich auch noch eine Weile hin. Es gab ein Vorcasting, wo ich assoziativ auf verschiedene Begriffe reagieren sollte und etwas vorsingen musste ich auch.
Dann erhielt ich das Drehbuch und konnte mich für alle weiteren Castings, genauer vorbereiten.

Was dachten Sie bei der Lektüre des Drehbuchs?

Zarah Löwenthal: Mir gefiel die Rolle von Leila, ich fand die Figur spannend, die Tatsache, dass sie Handwerkerin ist und Motorrad fährt – weil ich selbst auch Motorrad fahre.
Mir gefiel ihre bodenständige Art, sie ist ehrlich, natürlich, lebensfroh, klug, trotz ihres jungen Alters wirkt sie fast weise, was von ihrer Lebenserfahrung, ihrer Wanderzeit kommt.
Auch wenn ich mich selbst nicht so beschreiben würde, konnte ich mich durchaus in der Figur wieder finden. Erschreckt war ich eigentlich nur von der Stripszene. Aber im nächsten Moment hat gerade das mich gereizt: Ich fand das dann sehr aufregend und spannend.
Dazu muss man wissen, dass wir beim Dreh richtige Rocker im Publikum sitzen hatten, die Begeisterung beim Anblick einer nackten Frau war also nicht sehr gespielt. Es stand zwar ohnehin im Drehbuch, dass sie jubeln und johlen sollten. Aber in diesem Moment war es authentisch: Sie hatten mich und das Kostüm die ganze Zeit noch nicht zu sehen bekommen. Weil es denen so gut gefallen hat, hat das mir dann auch viel Spaß gemacht. Als wir später noch einmal eine Einstellung gedreht haben, in der nur die johlenden Rocker zu sehen sein sollten, habe ich denen dann noch einmal geholfen, indem ich mich noch einmal halbnackt neben die Kamera gestellt habe.

Gab es eine Lieblingsszene? Was fiel Ihnen am schwersten?

Zarah Löwenthal: Am meisten mochte ich die Motorradszenen, klar. Am schwierigsten fand ich die Szene mit Festus im Gewächshaus, wo ich nach einer langen Zeit der Trennung zum ersten mal wieder mit ihm sehr persönlich, sehr privat rede. Die musste ich schon bei den Castings oft spielen. Da fühlte ich mich anfangs nicht so richtig wohl in meiner Haut, weil ich nicht genau wusste, wie ich das Verlangte rüberbringen sollte. Das sollte etwas Heiteres, Beschwingtes, Erotisches, Flirtendes haben. Gleichzeitig durfte es aber auch nicht zu heiter sein. Das war nicht einfach, gerade weil die Szene den Reding-Brüdern unheimlich wichtig war und sie natürlich ganz exakte Vorstellungen hatten, wie sie aussehen musste, um wirklich zu funktionieren.

Wie war die Arbeit mit den Brüdern?

Zarah Löwenthal: Das konnte in manchen Szenen sehr anstrengend sein, weil sie so fokussiert und mit Leidenschaft bei der Sache sind.
Vor allem habe ich von Dominik sehr viel bekommen. Dafür bin ich sehr dankbar. Seine Unterstützung und Wertschätzung erfährt man bei ihm ohne Worte. Aber das ist durchaus bei mir angekommen. Mehr kann man dann auch nicht verlangen: Sie sind so emotional bei der Sache. Am letzten Tag hielt Dominik eine kurze Dankesrede für alle Beteiligten. Da flossen dann auch bei mir die Tränen, weil das wirklich ergreifend war.

Fiel es Ihnen schwer, den Regisseuren blindlings zu vertrauen?

Zarah Löwenthal: Gar nicht. Dominik hat mir immer Mut gemacht. Er hat genau gespürt, wenn ich unsicher war und hat mir Mut gemacht. Er hat mir versichert, dass die Kamera mich liebt, dass mich alle am Set mögen. Das war gut.

Entsprach der Dreh Ihren Erwartungen?

Zarah Löwenthal: Kann ich nur schwer beantworten, weil ich gar nicht mehr genau weiß, wie ich mir das davor vorgestellt hatte. Man hatte mir jedenfalls gesagt, dass alle am Set immer sehr nett zueinander sein würden. Das war dann auch so. Vor allem aber ist es sehr harte Arbeit. Das habe ich vielleicht unterschätzt. Aber wenn man mitbekommt, wie lange so ein Drehtag ist, dann weiß man, was man geleistet hat. Ich war beeindruckt, wie jeder, von der Maske über die Regie hin zu den Schauspielern, stets an seiner Professionalität festhält. Das gefiel mir gut.

Wollen Sie als Schauspielerin weitermachen?

Zarah Löwenthal: Auf jeden Fall!